Der Tätigkeitsbereich von Optometristen

Optometristen führen Augenuntersuchungen durch, bewerten die Sehkraft, beurteilen den Zustand der Augen und arbeiten präventiv für die Erhaltung der Gesundheit Ihrer Augen. Optometristen entlasten durch die Früherkennung von Augenerkrankungen die Augenärzte und stellen ein gut ausgebildetes Bindeglied im Gesundheitswesen dar.

Optometristen

Ausbildung:

Abgeschlossene Augenoptikerlehre mit Berufsmatura, oder Matura mit nachträglich einjährigem Praktikum in einem Augenoptikfachgeschäft. Danach drei Jahre (6 Semester) Fachhochschulstudium an der Fachhochschule Nordwestschweiz mit Bachelorabschluss.

Die Optometrie befasst sich mit den Augen und allem was zum Sehen gehört. Die Funktion des Sehens und Allem was diesbezüglich messtechnisch erfasst werden kann. Dies umfasst unter anderem die Sehleistung (Visus), die Fehlsichtigkeit, wie Kurz- oder Weitsichtigkeit (Myopie und Hyperopie) oftmals kombiniert mit einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Die Bildqualität auf der Netzhaut (Retina) hängt von der optischen Qualität der Hornhaut (Cornea) und der Augenlinse ab.

Diese Abweichungen bezeichnet man als Aberrationen, welche mittels Wellenfrontmessung (Aberrometrie) qualitativ und quantitativ erfasst werden können. Ebenfalls kann das gleichzeitig beidäugige Sehen (Binokularsehen) und das damit verbundene Raumsehen (Stereopsis) von einem Optometristen qualitativ erfasst werden. Vorliegende Winkelfehlsichtigkeiten oder die Schielstellung der Augen (Heterotropie oder Strabismus), sowie die damit verbundene Qualität des räumlichen Sehens werden festgestellt.

Im Bereich der Netzhautfunktionen misst der Optometrist die Qualität des Farbensehens. So werden Farbsehschwächen oder Farbblindheit mittels Farbsehtest qualitativ und quantitativ erfasst. Mit der Gesichtsfeldmessung (Perimetrie) erfasst die Optometrie einerseits die Ausdehnung der Gesichtsfelder der einzelnen Augen sowie die Funktionsqualität der jeweilig geprüften Netzhautareale (Retina).

Wo arbeiten Optometristen?

Ein Optometrist kann in vielen verschiedenen Umgebungen und Konstellationen arbeiten.
Zum Beispiel:

  • in einer private Einzel- oder Gruppenpraxis
  • in einem kommunalen Gesundheitszentrum, einem medizinischen Zentrum, einer Klinik oder einem Krankenhaus
  • in einer akademischen Einrichtung
  • in einer Forschungseinrichtung
  • in der optischen Industrie
  • in einem Optikergeschäft, hier ist er verantwortlich, Brillenrezepte auszustellen und Kontaktlinsen anzupassen.

Auf gesetzlicher Grundlage muss in jedem Brillenfachgeschäft für diese Tätigkeit ein ausgebildeter Optometrist anwesend sein.
Die Arbeit selbst ist vielfältig und reicht von der:

  • Durchführung von messtechnischen Augenuntersuchungen, der Beurteilung des Sehvermögens und dessen Abweichungen, eventuell verursacht durch Augenerkrankungen.
  • Bei Fehlsichtigkeit das Ausstellen von Brillen- oder Kontaktlinsen- Rezepten zur Linderung der Sehprobleme.
  • Die Empfehlung weiterer Schritte und der Bereitstellung von prä- und postoperativer Betreuung in allen optischen Belangen, in engster Zusammenarbeit mit dem Augenarzt.

Ein Optometrist kann sich auch auf Bereiche wie Kontaktlinsen, Low Vision, Versorgung betroffener Personen mit vergrössernden Sehhilfen, Optimieren des Sehens im Sport, Bildung und Forschung spezialisieren.

Optiker

Ausbildung: 3 Jahre Berufslehre mit EFZ Abschluss.

Ein Augenoptiker, im Volksmund allgemein Optiker genannt, kann Brillen nach Rezept anfertigen. Er ist in der Lage nach diesem Rezept die individuelle Beratung im Bereich der optimalen Wahl Ihrer Brillengläser durchzuführen. Kontaktlinsen, wie Tageslinsen, Monatslinsen und Kontaktlinsenpflegemittel darf er nach der Anpassung durch den Optometristen verkaufen.

Zu den Hauptaufgaben eines Optikers gehören:

  • das Anpassen von Brillen nach einem von einem Augenarzt oder Optometristen ausgestellten Rezept
  • Anpassung und Reparatur von Brillenfassungen und Sonnenbrillen, mit oder ohne Korrektur.
  • Anfertigen jeglicher Spezialbrillen nach Kundenwunsch.
  • Vermessung des Gesichts und Beratung zu Gläsern und Brillenfassungen

Optiker können in den Praxen von Optometristen oder Augenärzten arbeiten.
In Ketten- oder Einzelhandelsgeschäften arbeiten sie als Fachkraft im Verkauf von
Brillen und optischen Hilfsmittel jeglicher Art.

Augenarzt, Ophthalmologe

Ein Ophthalmologe hat nach dem Medizinstudium und dem bestandenen Staatsexamen eine Spezialausbildung in Augenheilkunde durchlaufen. Danach erfolgte unter Umständen noch eine weitere Spezialisierung im Bereich der Augenchirurgie im Bereich der Hornhaut- und Kataraktchirurgie (Vorderabschnitt des Auges) oder Glaskörper- und Netzhautchirurgie (Hinterabschnitt des Auges).

Weitere Spezialisierungen sind im Bereich Glaukom und Neuroopthalmologie möglich.

Diese Aufzählung ist nicht abschliessend und kann noch auf weitere Gebiete der Augenheilkunde erweitert werden. Die Diagnosestellung von Augenerkrankungen ist ausnahmslos den Ophthalmologen vorbehalten. Optometristen sind bei Verdacht auf Erkrankungen verpflichtet die betroffene Person an den Hausarzt oder Augenarzt zu überweisen. Durch diesen Umstand arbeiten Ophthalmologen und Optometristen gemeinsam.

Im Folgenden sind einige der häufigsten Augenerkrankungen aufgeführt, die Optometristen durch die oben beschriebenen Messungen erkennen können.

Die genauen Diagnosen werden durch den Augenarzt in der Praxis oder Augenklinik gemacht. Auch die Behandlungen und Therapien werden durch den Augenarzt verordnet.

Grüner Star (Glaukom)

Glaukom bezieht sich auf eine Schädigung des Sehnervs, der das Auge mit dem Gehirn verbindet. Es ist eine der Hauptursachen für irreversible Erblindung in der Schweiz.

Grauer Star (Katarakt)

Grauer Star (Katarakt) tritt auf, wenn die Linse im Auge trübe Flecken entwickelt. Diese können größer werden, das Sehvermögen ernsthaft beeinträchtigen und möglicherweise zum vollständigen Sehverlust führen.

Dieser Sehverlust kann mit keiner Brille, oder Kontaktlinse korrigiert werden. Eine Operation zur Beseitigung des Grauen Star bietet hier den einzigen Ausweg.

Unser spezialisierter Optometrist der Nova Optik AG kann den betroffenen Personen, in Zusammenarbeit mit dem operierenden Augenarzt, bei der Wahl des optimalen «Augenlinsenersatzes», der Intraokularlinse (IOL) behilflich sein.

Die langjährige Erfahrung, die messtechnische Voraussetzung für die Biometrie und damit verbundene Möglichkeit der Berechnung der Intraokularlinsen ermöglichen den betroffenen Personen nach der Star Operation, je nach Intraokularlinsenwahl ein nahezu uneingeschränktes Sehvermögen wiederzuerlangen.

Störungen an der Netzhaut

Die meisten Netzhauterkrankungen weisen ähnliche Symptome auf, wie z. B. verschwommenes Sehen oder Sehverlust. Zu diesen Störungen gehören Netzhautrisse oder -ablösungen, Makuladegeneration, diabetische Retinopathie und epiretinale Membran.

Optometristen können Netzhauterkrankungen aufdecken und den Patienten an einen Ophthalmologen überweisen, um die Diagnose zu stellen und die notwendigen Therapien einzuleiten.

Farbenblindheit

Optometristen untersuchen Augen bei Kindern und Erwachsenen bei Routineuntersuchungen häufig auf Farbenfehlsichtigkeit. Es gibt derzeit keine Heilung für Farbfehlsichtigkeit oder Farbenblindheit (Monochromasie). Spezielle Farbfilter in Brillen und Kontaktlinsen können den betroffenen Personen jedoch helfen, gewisse Farbnuancen besser unterscheiden zu können.

Systemische Krankheiten

Einige systemische Krankheiten haben okuläre Manifestationen. Bei häufig auftretenden Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck, unterstützt Sie der Optometrist bei der richtigen Wahl betreffend Zeitpunkt und Art der optischen Hilfsmittel während der Therapie durch Ihren Hausarzt, oder Augenarzt.

Wer braucht einen Optometristen und wie läuft die Beratung ab?

Der Optometrist sollte die erste Anlaufstelle bei Sehproblemen sein. Somit wird fast jeder Mensch in seinem Leben einmal einen Optometristen oder eine Optometristin aufsuchen.

Auch eine gute Sehkraft kann sich mit zunehmendem Alter verschlechtern.  Die Geschwindigkeit der Verschlechterung kann durch einen gesunden Lebensstil, die Pflege der Augen und die regelmäßige Konsultation eines Optometristen erheblich verlangsamt werden. Eine Augenkontrolle ist genauso wichtig wie eine jährliche ärztliche Untersuchung, vielleicht sogar noch wichtiger, wenn Sie bereits Sehprobleme haben.

Altersbedingte Sehprobleme sind nur einige der möglichen Gründe für schlechtes Sehvermögen. Die Fähigkeit, Objekte klar zu sehen, hängt stark von den vier Hauptstrukturen des Auges ab:

  1. Hornhaut
  2. Linse
  3. Netzhaut
  4. Sehnerven

Das Licht tritt durch die Hornhaut ein und wird von der Netzhaut aufgefangen. Die Linse fokussiert das Licht und die Netzhaut wandelt es in ein neuronales Signal um. Das Signal wird dann über die Sehnerven an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn interpretiert das Signal, womit der Sehvorgang abgeschlossen ist.

Das Sehvermögen ist ein komplizierter Prozess, bei dem mehrere Komponenten gleichzeitig zusammenarbeiten müssen. Wenn es ein Problem mit einem dieser Teile gibt, wird das Sehvermögen beeinträchtigt, oder es kann sein, dass der Sehprozess überhaupt nicht mehr stattfindet.

Daher ist es unerlässlich, auf die Gesundheit der Augen zu achten. Neben vorbeugenden Maßnahmen, wie dem Schutz der Augen durch das Tragen von Augenschutz, wie Sonnen- oder Schutzbrillen, müssen mögliche Probleme so früh wie möglich erkannt werden. Hier kommt das Fachwissen eines Optometristen ins Spiel.

Wer sollte hingehen und welche Ergebnisse sind zu erwarten?

Jeder sollte sich regelmäßigen Konsultationen bei einem Optometristen unterziehen. Bei Neugeborenen und Säuglingen wird durch den Kinderarzt in Zusammenarbeit mit dem Augenarzt die Sehfunktion der Augen und die damit verbundenen Koordination der Körperbewegung geprüft. Danach überprüfen spezialisierte Optometristen in Zusammenarbeit mit Augenärzten die Kinderaugen. Augenkontrollen beim Optometristen sollten alle zwei Jahre stattfinden. Diese Augenkontrollen können allenfalls abwechslungsweise mit Augenarztkontrollen stattfinden. Dieser Zeitplan sollte im Erwachsenenalter bis zum Alter von 60 Jahren beibehalten werden. Ab dem 60. Lebensjahr sollte ein jährlicher Sehtest durchgeführt werden.

Ein Besuch dauert in der Regel 30 Minuten, es sei denn, der Optometrist stellt ein Problem fest und muss weitere Tests durchführen. Die meisten Probleme hängen mit der Sehkraft zusammen. Die Tests und Messungen dienen hauptsächlich dazu, die Sehbedürfnisse der betroffenen Person optimal zu unterstützen. Dies bedeutet die Stärke der Korrekturgläser zu ermitteln, die Sehleistung zu messen, und in einem Screening Auffälligkeiten aufzudecken.
Personen mit Auffälligkeiten, die eventuell durch eine Erkrankung verursacht werden, überweist der Optometrist zur Diagnosestellung an einen Hausarzt oder Augenarzt.

Wie läuft das Verfahren ab?

Die Beratung beim Optometristen beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch, der Anamnese. Ziel der Anamnese ist das Sehen der betroffenen Person in einem ganzheitlichen Umfeld zu beurteilen. Somit wird dieses Gespräch nicht schon nach der Frage nach Kopfschmerzen enden.

Nach dem Gespräch wird der Optometrist eine Reihe, der oben beschriebenen Tests durchführen.

Optometristen prüfen nicht nur die äußere Oberfläche des Auges mit der Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop, sondern auch das Innere des Auges, dem Glaskörper und dem Fundus (Augenhintergrund). Dies geschieht durch ein Verfahren, der Retinoskopie.

Die Prüfung des Augeninndrucks (Tonometrie) wird mit dem Tonometer, (Augendruckmessgerät) vorgenommen. Die Augendruckmessung bildet nur einen Bestandteil zur Beurteilung, ob ein Glaukom (Grüner Star) vorliegt.

Wenn der Optometrist feststellt, dass Sie eine Brille oder Kontaktlinsen benötigen, wird eine Refraktion (Brillenglas-Bestimmung) durchgeführt, um die Stärke der benötigten Brillengläser oder Kontaktlinsen zu bestimmen.

Diese Daten werden den Kunden in Form eines Brillenrezeptes ausgehändigt.

Liegt zusätzlich noch eine starke Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vor, wird mit einer Messung der Topografie die Wölbung und Qualität der Hornhautoberfläche erfasst. Die modernen Messgeräte erfassen gleichzeitig die Hornhautdicke (Pachymetrie) welche unter Anderem relevant für die Augendruckmessung sind.

Die Pachymetrie zusammen mit der Qualität Hornhautwölbungen, Vorderfläche und Rückfläche der Hornhaut (Cornea) gibt auch Aufschluss über das Vorliegen einer unregelmässigen Hornhautverkrümmung (irregulärer Astigatismus), oder in diesem Zusammenhang einer allfälligen krankhaften Veränderung der Hornhaut, dem Keratokonus oder Keratoglobus.

Für eine Kontaktlinsenanpassung können somit die Ausgangswerte für eine individuelle Anpassung erfasst werden.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Während einer optometrischen Beratung werden keine invasiven Verfahren oder Tests durchgeführt, sodass es keine Risiken gibt.

In der Schweiz gilt das der Beruf Optometrist seit dem 1. Februar 2020 dem schweizerischem Gesundheitsgesetzt (GesBG) unterliegt. Personen mit gleichwertiger Ausbildung, welche vor dem 31. Januar 2020 abgeschlossen wurde, behalten ihre erworbenen Rechte zur Berufsausübung. Optometristen dürfen diagnostische Ophthalmika (Arzneimittel gegen Augenerkrankungen) anwenden und Therapien empfehlen oder verordnen.

Die Ausbildung zum Optometristen ist in der Regel universitär. In der Schweiz lautet der Abschluss Bachelor of Science (UK) oder Doctor of Optometry (USA).

In der Schweiz wird seit 2007 ein Studiengang Optometrie (BSc Optometrie) an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten, Institut für Optometrie in Olten angeboten.

Korrektions-Bestimmungen und Kontaktlinsen-Anpassungen dürfen in der gesamten Schweiz nur von Optometristen bzw. diplomierten Optikern oder von Fachleuten mit einem anerkannten ausländischen Diplom vorgenommen werden.

Zusammenfassung

Ein Optometrist hat den Grad eines Doktors der Optometrie erworben und darf unter der geschützten Berufsbezeichnung «Optometrist/in BSc FHNW» Sehkorrekturen, Kontaktlinsenanpassungen und gesundheitliche Augenvorsorgeuntersuchungen vornehmen. Dennoch sind Optometristen keine Augenärzte und dürften keine Operationen der Augen durchführen.

Sie sind jedoch Spezialisten auf dem Gebiet der Erhaltung der Gesundheit der Augen und können Erkrankungen frühzeitig erkennen und die entsprechenden Massnahmen ergreifen.

Ein Augenarzt ist ein medizinisch ausgebildeter Arzt, während Optiker Gesundheitstechniker sind, die helfen können, korrigierende Sehhilfen anzupassen.

Wenn ein Optometrist keine Massnahme zur Verbesserung Ihrer Augengesundheit anbieten kann, verweist er Sie an einen Augenarzt, der fortgeschrittenere Verfahren durchführen kann.

Wir hoffen wir konnten Ihnen alle Fragen zum Thema Optometrie beantworten und freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Filiale.

Ihr Team der Nova Optik AG aus Schwyz.